Uwe Schade – Lyrik eines Landstreichers
«Die Harmonie der Welt»
Dein Schicksal überrascht Dich nicht
Denn Du bist Dein Schicksal
Deine Begegnungen wundern Dich nicht
Denn Du bist nicht getrennt von ihnen
Dein Tod schreckt Dich nicht
Denn Du bist tausendmal gestorben.
Deine Bewegungen sind die Bewegungen der Welt
Deine Verwandlungen sind die Verwandlungen der Welt
Dein Stillstehen ist nur ein Schein
Dein Sterben ist nur ein Wort.
Du meinst Du seiest etwas Bestimmtes
Doch Du bist eine Welle im Weltenmeer
Du meinst Du seiest selbstständig
Doch Du bist der Treffpunkt von hunderttausend Kräften
Du meinst Du kannst Dich lenken
Weil Du nicht siehst was Dich zieht und treibt
Du meinst Du müßtest etwas tun
Doch Deine Anstrengung ist nur Widerstand.
So, wie Du diesen Augenblick erlebst
Will das Lebendige in Dir den Augenblick erleben
So, wie die Menschheit diesen Augenblick erlebt
Will das Lebendige in der Menschheit sich erleben .
Verdammst Du einen Gedanken in Dir
Verdammst Du eine Lebende Zelle
Verfluchst Du ein Gefühl in Dir
Verfluchst Du lebendiges Blut
Verurteilst Du einen Schuldigen
Dann verurteilst Du einen Menschen
In dem Dein Gedanke Fleisch und Dein Gefühl Blut wurden.
Deine Häuser sperren Dich ein
Dein Wissen kettet Dich an
Deine Wünsche zerren Dich umher
Doch Leben ist Bewegung aus sich selbst
Dein Atem wird nicht von Dir gemacht
Dein Feuer wird nicht von Dir entfacht
Dein Wirken wird nicht von Dir verursacht
Denn Leben ist Bewegung aus sich selbst.
Uwe Schade, fahrender Landstreicher.
Seine Lyrik war bei einem kleinem Verlag in der Schweiz erhältlich, ist aber leider vergriffen.